Klasse Betriebssystem | 16/32-Bit |
CPU | x86 |
Versionsnummer Urversion | Windows 4.00.950 |
Versionsnummer SR 1 | Windows 4.00.950a |
Versionsnummer SR 2 | Windows 4.00.1111b |
Versionsnummer SR 2.1 | Windows 4.00.1214b |
Versionsnummer SR 2.5 | Windows 4.00.1214c |
Codename Urversion | Chicago (Windows 4.0) |
Codename Servicerelease 2 | Nashville |
Codezeilen | 11 Millionen |
Datenträger | 3,5 Zoll Disketten, CD-ROM |
Preis Vollversion | 205 € |
Preis Update | 102 € |
Markteinführung Win95 US | US: 24. August 1995 |
Markteinführung Win95 DE | 05. September 1995 |
Markteinführung Win95 A | Februar 1996 |
Markteinführung Win95 B | September 1996 |
Markteinführung Win95 C | November 1997 |
Ende Support (Endkunden) | 31.12.2000 |
Ende Support (Firmen) | 31.12.2001 |
betrug angeblich das Werbebudget für Windows 95.
Mit Windows 95 versuchte Microsoft die Betriebssystemsparte für Konsumenten neu aufzustellen und zu ordnen. So vereint Windows 95 gleich mehrere früher separat zu kaufende Produkte: Windows für Workgroups und MS-DOS. Man bohrte das nun integrierte DOS und Windows System auf 32-Bit auf, ohne allerdings auf die Kompatibilität zu verzichten. So wird auch Windows 9x fortan nicht wie NT als 32-Bit Betriebssystem bezeichnet, sondern 16/32-Bit Betriebssystem.
Besonders viel Aufsehen erregte allerdings vor allem die neue grafische Oberfläche, diese sollte erfolgreich angenommen werden und für die nächsten 15 Jahre den grundlegenden Standard bei Windows bilden.
In den ersten 3 Monaten verkaufte Microsoft alleine 45 Millionen Exemplare, OEM Versionen nicht eingerechnet! Es war zu Anfang ein regelrechter Run, ich erinnere mich noch, dass in den Nachrichten ein Neuseeländer gezeigt wurde der die erste Version gekauft hatte.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass es nur 4 Tage gebraucht hatte, bis die erste Million Exemplare verkauft waren. Damit waren wohl die 200 Millionen US-Dollar Werbebudget von Microsoft gut investiert. Die Produktion in den Presswerken lieferte etwa 1 Million Windows 95 CDs - die Woche. Die internationale Werbekampagne von Microsoft lief mit dem Claim Where do you want to go today?.
Von Windows 95 gab es im laufe der Zeit diverse aktualisierte OEM-Releases, welche nur mit einem neuen Rechner erhältlich waren und mit den Kürzeln A, B und C gekennzeichnet wurden und sich teilweise erheblich von der ursprünglichen Version unterschieden.
Neue Funktionen gegenüber Windows 3.1x sind:
Zuvor war ein sehr breit angelegter Betatest vorausgegangen, welcher selbst an eine bunte Alphaphase mit dem Codenamen Chicago sich anschloss.
Hauptarbeitsfläche ist nun der Desktop, dieser ist im Grunde ein Ordner im Dateisystem und kann daher beliebige Dateien und Ordner beherbergen. Neu ist auch die Klasse der Verknüpfung, diese sind reine Platzhalterdateien, mit einem Verweis auf eine Datei oder Programm, welches selbst an einer anderen Stelle des Dateisystems liegt. So können diese Objekte von mehreren Stellen aufgerufen werden. Zusätzlich liegen auf dem Desktop Symbole für Systemprogramme, wie dem Arbeitsplatz, die Netzwerkumgebung, der Papierkorb oder den Aktenkoffer.
Hinter dem Arbeitsplatz steckt eine Zusammenfassung der Systemressourcen in Form der einzelnen Laufwerke und Verwaltungen von Druckern, Systemsteuerung, Wählnetze und Taskplaner. Die Netzwerkumgebung funktioniert ähnlich, öffnet man diese sieht man eine Übersicht des Netzwerkes in Form von anderen Computern, Druckern oder Netzen.
Der Papierkorb stellt einen besonderen Ordner da. Im Normalfall werden Dateien oder Ordner beim Löschen durch einen Benutzer nicht wirklich gelöscht, sondern in diesen Ordner - bis zu einem einstellbaren Limit - verschoben. Versehentlich "gelöschte" Dateien können so gerettet werden und aus dem Papierkorb per Mausklick an die ursprüngliche Stelle verschoben werden. Allerdings werden nicht alle Löschungen erfasst, so via Kommandozeile, Netzwerk oder per Tastenkombination direkt gelöschte Dateien.
Der Aktenkoffer ist ein Ordner, bei dem Dateien nicht einfach aus einem anderen Ort kopiert werden, es wird eine Verbindung zum Ursprungsort belassen und die Dateien werden fortan synchronisiert. Am standardmäßig unterem Bildschirmrand befindet sich die Taskleiste. Diese Leiste ist in der Regel stets sichtbar und kann von Programmfenstern nicht überlagert werden. In ihr werden alle laufenden Benutzerprogramme mit Symbol und Titelleistentext angezeigt, dass Programm im Fokus - welches Tastatureingaben verarbeiten würde - ist dabei optisch abgesetzt.
Auf der linken Seite befindet sich der Startbutton. Dieser öffnet bei Betätigung das Startmenü. Dieses stellt eine Neuinterpretation des Programm-Managers von Windows 3.1 da. Es finden sich hier zum einen die bisherigen Menübefehle - wie für das Ausführen für Programme oder das Herunterfahren - als auch die Programmverknüpfungen. Die Programmgruppen werden als Ordner dargestellt, die einzelnen Programmverknüpfungen sind dort dann enthalten. Es gibt auch noch neue Hauptpunkte wie die Hilfe, Suchassistenten, Einstellungsverknüpfungen und eine Dokumentensammlung. In letzter findet man die letzten benutzen Dateien, welche mit Anwendungsdateien verknüpft sind - Bilder, Texte, usw. -, dies unterstreicht den mehr Datei- als Programmorientierten Umgang der neuen Oberfläche.
Auf der rechten Seite der Taskleiste findet sich zunächst eine Anzeige der Uhrzeit, daneben befindet sich ein "Systray" genannter Bereich in welchen Programme kleine Statussymbole legen können. Die Taskleiste lässt sich verstecken und an alle Monitorränder frei positionieren.
Die Dateiverwaltung wird vom Windows Explorer erledigt. Es ähnelt entfernt dem Vorgänger Winfile, da es eine zweigeteilte Ansicht von Ordnerübersicht links und Ordnerinhalt rechts bietet. Allerdings hören hier die Gemeinsamkeiten auf. So ist der Explorer nicht mehr an ein eigenes Fenstersystem gebunden, mehrere Ordner werden als eigenständige Fenster angezeigt, die frei mit anderen Fenstern interagieren können. Es gibt auch keine Trennung der Laufwerke mehr, da als neues Wurzelelement der Desktop gewählt wurde. Dieses Element enthält die besonderen Desktopsymbole wie dem Arbeitsplatz, welcher wiederum Wurzelelement der einzelnen Laufwerke ist. Soweit möglich sind Dateien stets mit einem Programm verknüpft, mit welchen diese gestartet werden. Diese Verbindung wird durch die Verwendung eines dem Programm assoziiertem Symbol deutlich gemacht. Ausführbare Dateien selbst können dafür und für sich selbst Symboldateien beinhalten.
Auch die Fenster wurden leicht verändert. Besaß die Titelleiste bisher drei Symbole zur Steuerung (Systemmenü und Fenstersteuerung) ist nun ein weiteres hinzugekommen, rechts außen findet sich nun ein X-Symbol zum schließen eines Fensters. Der Explorer nutzt nun intensiv Kontextmenüs, welche mit der meist rechten Maustaste aufgerufen werden können. Mit dem Internet Explorer 4 erschien eine optionale Aktualisierung der grafischen Oberfläche. Diese erlaubte direkte Manipulation der Startmenüeinträge, installierte eine Schnellstartleiste mit Verknüpfungen in der Taskleiste und brachte zusätzliche Adressleisten in Explorerfenstern.
Für Windows 3.1x Umsteiger gab es sogar noch den Programm-Manager (Bei den ersten Windows Versionen konnte man ihn sogar als Standard installieren), der Windows 95 wie Windows 3.11 aussehen ließ.
An Zubehör liegt Windows 95 einige von Windows 3.1 weiterentwickelte Zubehörprogramme bei: Editor, Paint, Rechner, Wordpad, Hyperterminal, Medienwiedergabe und CD-Wiedergabe. Der Internet Explorer war optionaler Teil und Bestandteil des separat zu erwerbenden Programmpaketes Windows 95 Plus!, wurde allerdings später umstrittener Teil diverser OEM Releases.
Es kamen auch einige neue Programme dazu, wie zum Beispiel die PC-Direkt-Verbindung, mit diesem Programm konnte man ein Netzwerk zwischen zwei Computer über Nullmodems herstellen; Nullmodems sind einfache serielle/parallele Kabel bei denen bestimmte Kontakte vertauscht werden. Allerdings kann nur ein Computer auf den anderen zugreifen, es ist also ein Einbahn-Netzwerk und die Geschwindigkeit ist nicht sehr berauschend.
Das vermutlich interessanteste Systemwartungstool von Windows 95 war Defrag. Ein einfaches Programm zum Defragmentieren der Festplatte, durch seine Animation und der Trägheit damaliger Festplatten saßen viele Anwender fasziniert davor und ließen arbeiten. Einige Bestandteile der CD Version konnten später per Internet heruntergeladen und nachinstalliert werden.
Auch waren mehrere Videos auf der CD, unter anderen zwei Musikvideos. Einmal Edie Brickell "Good Times, Bad Times" und dann noch Weezer "Buddy Holly".
Was viele Windows 95 Benutzer nicht aufgefallen war: Auf der CD befindet sich
ein 3D Autoscooter Spiel namens Hover!, einfach CD rein und starten.
Ordner: cdromlaufwerk:\funstuff\hover
. Des weiteren waren die Spiele Hearts, Solitär, Freecell und
Minesweeper enthalten.
Die folgenden animierten Bildschirmschoner sind enthalten. Ein Klick auf das Vorschaubild startet eine Endlosschleife als Video. Markieren sie den Vollbildhaken, wird das Video, wenn möglich, über den ganzen Bildschirm gelegt.
— Animation stoppen
Das Setup von Windows 95 glänzt durch grafische Umsetzung von Anfang an. Man kann die Dialoge per Maus bedienen. Für die Installation wird ein numerischen Installationsschlüssel benötigt, diese sind für OEM und Versionen im Handel unterschiedlich gestaltet. Die Schlüssel sind nicht sehr aufwendig gestaltet, so das mit Grundschulmathematik gültige Codes erzeugt werden konnten. In der Verkaufsbox haben die Schlüssel das Format XXX‑NNNNNNN, die der OEM Versionen stets TTTJJ‑OEM‑00NNNNN‑XXXXX. Die Quersumme der N-Blöcke müssen am Ende durch sieben restlos teilbar sein. Bei den OEM Schlüsseln stehen TTT für den Tag des Jahres und JJ für das Jahr der Produktion. Die Produktion war scheinbar für 1995-2002 geplant. X sind im Prinzip Füllziffern und können fast frei gewählt werden.
Während des Setups versucht Windows 95 die installierte Hardware automatisch zu erkennen. Dazu wurde ein Sicherheitsmechanismus eingebaut, stürzt der Rechner bei der Erkennung ab, so wird der kritische Bereich nach einem Kaltstart übersprungen. Während der Installation kann man auch verschiedene Optionen auswählen, um einen gewissen optionalen Umfang zu installieren. Zur Auswahl stehen Standard, Minimal, Laptop und Benutzerdefiniert.
Windows 95 kann auch als Update installiert werden, neu dabei ist, dass dieses komplett rückgängig gemacht werden kann.
Der Windows 95 Start ist geprägt durch einen animierten Bootbildschirm (siehe Videos). Am unteren Rand des Bildschirms flackert eine Leiste, dies tut sie um anzuzeigen das der Computer nicht abgestürzt ist. Windows bietet das Erste mal einen Abgesicherten Modus, der zur Reparaturzwecken nur minimale Treiber lädt. Leider lassen sich nicht so einfach Treiber installieren, da selbst CD-ROM Laufwerke in diesem Modus nicht funktionieren. Auch kann direkt in den DOS-Teil gebootet werden.
Während des Starts wird ein Startsound abgespielt, für den sich Microsoft besondere Mühe gab, und eigens einen bekannten Künstler für engagierte. Siehe Windows 95 Startsound.
Windows 95 wird über das Startmenü beendet. Es ist alternativ auch möglich die grafische Oberfläche zu beenden und direkt in DOS 7 zu wechseln. Wenn man den PC herunterfährt erscheint am Ende die Nachricht, dass es sicher ist, den PC jetzt auszuschalten. Viele PCs in dieser Ära konnten sich noch nicht selber ausschalten, man musste es selber tun. Schaltete man zu früh ab, konnten Daten verloren gehen oder das Dateisystem beschädigt werden. Man wurde dann meist beim nächsten Start vom Diagnoseprogramm Scandisk begrüßt, dass erstmal das Dateisystem prüfte.
Windows 95 Demo Slideshow
Windows 95 Easteregg
Windows 95 Hilfe Easteregg
Hover! Easteregg
OEM CD-ROM Video credits.avi
Windows 95 B M&N Easteregg
Einer der Gründe warum Windows 95 so erfolgreich wurde, war sicher die geringen Hardwareanforderungen; Windows 95 begnügt sich mit einen 386 DX, 4 MB Speicher, und in der ersten Version mit einer 50 MB Festplatte, mein Rekord war 37 MB! Windows 95 läuft sogar ausgesprochen gut für das System.Technisch hat die Windows 95 inzwischen viele Schwächen. Speziell die ersten Versionen mangelt es an Unterstützung gewisser Schnittstellen (USB, AGP), auf modernen Rechnern läuft Windows 95 generell nicht mehr ohne Probleme.
Allerdings konnte Windows 95 damals Hardware besser verwalten, da es eine Technik namens Plug&Play (Einstecken und läuft) unterstützte. Entsprechende Hardware vorrausgesetzt erkennt Windows 95 das Vorhandensein der Hardware und diese meldet die gewünschten technischen Schnittstellen (Interrupts, DMAs, Adressräume) und wählt im besten Falle passende Konfigurationen aus und löst Konflikte auf. Dennoch brachte für die Zeit Windows 95 einige Techniken, welche zuvor nur professionellen Betriebssystemen - wie Windows NT - vorbehalten war. Mit VFAT wurden längere Dateinamen unter FAT möglich. Diese konnten nun bis zu 255 Zeichen inklusive der Pfadbezeichnung umfassen statt nur 8.3 Zeichen. Das Verfahren wurde abwärtskompatibel gestaltet, so dass ältere Programme oder Systeme die Dateinamen zumindest verkürzt greifbar machen.
Wesentliche Systembestandteile - Dateisystem, Gerätetreiber,... - sind 32-bittig gestaltet, so das deutlich größere Adress- und Speicherräume genutzt werden können. Damit einher geht die Einführung eines präemptives Multitaskingsystem mit Nebenläufigkeit in Form von Multithreading, d.h. Programme und ihre Routinen können und müssen nun um Rechenzeit konkurrieren. Allerdings ist dieses System nicht so ausgefeilt wie bei Windows NT, so dass Programme sich durchaus stören können und auch das gesamte System lahm legen können. Sollte das System solch ein Problem feststellen, schützt es sich und gespeicherte Daten indem es mit dem berühmten Bluescreen abstürzt, eine textuelle Fehlermeldung die vielen Anwendern bestens bekannt war.
Alle Versionen sind im Prinzip Jahr 2000-Sicher nur der Dateimanager (für Win 3.1x User die sich nicht umgewöhnen wollten, der Rest benutzt den Explorer) muss geupdatet werden. Der Euro kommt auch erst mit einen Update, leider kann man ihn nicht in der Systemsteuerung > Ländereinstellungen > Währung als Symbol eintragen.
Windows 95 ist eine leicht überarbeitete Version von Windows 95. Für Windows 95 ist ein Servicepack (Siehe Downloads) erhältlich, welches Windows 95 auf diesen Stand bringt. Primär zeichnet es sich durch das Hinzufügen des Internet Explorers 2.0 und des Infrarottreibers aus. Weitere Änderungen:
Windows 95 B ging aus dem geplanten Nachfolger für Windows 95 namentlich Windows 96 - Codename Nashville - hervor. Statt einer echten Nachfolgeversion entschied man sich statt dessen diese deutlich überarbeitete Version als Windows 95 nur über OEM Partner mit neuen Computern zu vertreiben.
Windows 95 B bringt einige Updates mit, die neue Hardware unterstützen, zum Beispiel USB (das aber auch nur nach manueller Nachinstallation und nur wenn die Treiber des Gerätes mitspielen) und FAT32 zur Adressierung von Festplatten von über 2 Gigabyte. Auch ist jetzt die Grafikschnittstelle DirectX 2.0a und der Internet Explorer Version 3.0. AGP Grafikkarten und USB Geräte werden nun unterstützt, nur muss man die Unterstützung nachträglich per Update(s) aktivieren. Bei den USB Geräten gibt es allerdings nur sehr wenige Treiber für Win 95.
Windows 95 B/C (OS 2.x) unterstützt als neues Dateisystem FAT32, gegenüber dem alten FAT16 kann man nun Partitionen erstellen, die größer als 2 GB sind. Allerdings kann man nur über FDISK neue Partition erstellen, konvertieren mit Boardmitteln ist nicht möglich. Außer bei den Bildschirmschonern, jetzt sind die OpenGL-Bildschirmschoner aus NT 3.51 dabei.
Es gab mehrere Versionen von Windows 95 B, die erste hatte einen Fehler in der Himem.sys, welche einen hohen Verbrauch von konventionellen Speicher im DOS-Modus zur Folge hatte. Die Versionsnummer ändert sich zudem nach Installation der USB-Updates.
Diese Windows Version könnte auch das kleine Windows 98 heißen. Es enthält den Internet Explorer 4.0 und damit das Desktop Update, wie es für die Masse der Anwender erst mit Windows 98 Standard werden sollte. Erstes Anzeichen nach der Installation ist der Active Desktop mit Channel Leiste, die allerdings abschaltbar sind - wovon beizeiten aus Performancegründen und Mangel an günstigen Internetzugängen rege Gebrauch gemacht wurde.
Die Erweiterung des Desktops konnte mit dem Internet Explorer 4.0 auch auf die anderen älteren Windows 95, bzw. auf Windows NT 4.0, installiert werden.
Der Explorer hat jetzt eine Adresszeile bekommen, in diese kann
man entweder Internetadressen, lokale Ordner oder Netzwerkressourcen
eingeben. Neu ist auch die Anzeigeoption "als Website", sie
ermöglicht unter anderem eine Miniaturansicht von Bilddateien. Auch
das Startmenü wurde überarbeitet, es bietet jetzt echte
Interaktivität: Früher konnte man nur Verknüpfungen im Explorer im
Ordner "c:\windows\startmenü\programme
" bearbeiten,
jetzt geht es direkt.
Technisch ähnelt diese Version Windows 95 B, es gibt ein weiteres Update für USB, welche allerdings den Umgang damit kaum verbessert.
In den Packungen von Windows 95 findet sich nur ein kurzes Einstiegshandbuch mit etwa 100 Seiten. Dazu die übliche Werbung und Lizenzinformationen. Die Updateversion von Windows 95 konnte man mit Disketten oder einer CD-ROM erwerben, die Vollversion wurde dagegen immer nur auf Disketten geliefert. Da die CD-ROM Version zusätzliche Software enthielt, sind daher Vollversionen relativ selten anzutreffen. Disketten wurden in Umschlägen versiegelt - die CD-ROM dagegen wurde in einer Papphülle geliefert, auf deren Rückseite der Installationschlüssel in Form von 000-1234567 gedruckt wurde. Bei den Diskettenversionen wurde dieser Schlüssel auf einem zusätzlichen Lizenzzettel angebracht.
Der Internet Explorer war zunächst Teil des Plus! Paketes, und musste separat erworben werden. In späteren Paketen wurde dagegen der Internet Explorer 3.0 und 4.0 als zusätzliche CD-ROM kostenlos beigelegt. Der CD-ROM der Version 3.0 war witzigerweise eine Hintergrundmusik beigelegt, die später beim Windows XP Setup wiederverwendet wurde.
Windows 95 (DE)
Windows 95 (RU)
Windows 95 Online Sparpaket Bundle
Windows 95 Update
Windows 95 Update mit IE 3.0
Windows 95 Update mit IE 4.0
Windows 95 OEM Versionen kamen in den meisten Fällen auf CD-ROM, aber auch manchmal auf Disketten. Im Gegensatz zu Windows 3.1 wurden diese OEM Datenträger alle von Microsoft selbst hergestellt und sind daher einheitlich. Die OEM CD-ROMs kommen in Jewelcases, welche mit einem roten Aufkleber versiegelt waren. Auf dem Handbuch wurde ein Echtheitszertifikat mit Installationsschlüssel nach dem Muster 00090-OEM-001234567-00000 angebracht. Der erste Block gibt dabei Tag des Jahres und zweistellig das Jahr an.
Da 1995 eine CD-ROM eine erhebliche Menge Platz bot, wurde der auch gefüllt. In den verschiedenen Auflagen und Ländern findet man unter anderem Musikvideos von Weezer (Buddy Holly) und Edie Brickell (Good Times), den Filmtrailer zu Rob Roy und jede Menge Clips und Demos zu Microsoft Programmen, von Office bis zum Wine Guide. Der ersten Auflage der US Version liegt sogar eine selbstablaufende Demo von Bob bei.
Um ein bestimmtes OEM Release zu identifizieren reicht der Aufdruck auf der CD-ROM meist nicht aus, da scheinbar im laufenden Betrieb die Daten gewechselt wurden. Meist existiert aber ein vierstelliger Aufdruck der Hinweise auf die Version gibt. Fehlt er ist es die Urversion, 0196 weißt auf Windows 95 A hin, 0796 auf die Windows 95 B SR2, 0397 und USB-Unterstützung auf Windows 95 B SR2.1 und 1297 auf Windows 95 C.
Nachfolgend eine Tabelle mit mehreren Kennzeichen, diese gelten nur für die deutschen Versionen.
Version | Datum | Artikelnr. | Aufdruck | CD-Name | Datum Setup | CAB Max | Größe | Ordner, Dateien | Unterschied |
Windows 95 | 0795 | 000-05227 | CD 2400 | WINDOWS95 | 24.08.1995 03:50 | 18 | 482 MB | 216, 1311 | |
Windows 95 | - | 000-24011 | CD 2336 | WINDOWS95 | 24.08.1995 11:50 | 18 | 467 MB | 215, 1308 | -Funstuff/Credits |
Windows 95 A | 0196 | 000-27723D | (CD 2524) | GER_CDFULL | 24.08.1995 19:50 | 19 | 441 MB | 283, 1719 | -Funstuff/Robroy ~Driver ~Wordview Update |
Windows 95 B | 0796 | 000-36976D | (CD 2681) | WINDOWS95B | 05.09.1996 13:11 | 28 | 569 MB | 387, 2462 | ~ Admin -CDEXPO +Demos ~Driver ~Funstuff/Videos ~Other -Products +Sampler |
Windows 95 B | 0397 | 000-59946DE | CD 2835 Mit USB Unterstützung |
DEW95_FULL | 01.05.1997 14:14 | 28 | 570 MB | 388, 2463 | +OTHER/USB |
Windows 95 C | 0397 | X03-52602DE | CD 1157 Mit USB Unterstützung |
Win95_ARK25 | 30.01.1998 07:12 | 28 | 642 MB | 382, 2513 | ~Other +IE 4 Installer |
Windows 95 C | 1297 | X03-50351DE | CD 1156 Mit USB Unterstützung |
Win95_ARK25 | 30.01.1998 07:12 | 28 | 642 MB | 382, 2513 | = |
In Windows 95 stecken zwei Ostereier, leider scheint das erste nur mit englischsprachigen Versionen zu funktionieren. Für eine Animation der Enwicklernamen muss man auf dem Desktop einen neuen Ordner erstellen, diesen nennt man
and now, the moment you’ve all been waiting for
- nur um ihn dann direkt in we proudly present for your viewing pleasure
umzubenennen, um dann sogleich wieder in The Microsoft Windows 95 Product Team!
umzubenennen. Nun muss man ihn nur noch öffnen. Die Hintergrundmusik wird als Clouds.mid in C:\WINDOWS\MEDIA hinterlegt.
Das zweite Easteregg enthüllt die Entwickler des Hilfesystems. Dies funktioniert in allen Sprachen. Dazu startet man über Start die Hilfe und wechselt zu Suche. Sollte dieses zum ersten Mal geschehen, sollte man den vorgeschlagenden Weg der Einrichtung anklicken.
In den Optionen müssen nun ausgewählt werden Alle angegebenen Suchbegriffe in beliebiger Reihenfolge und im Drop-Down Angegegbene Buchstaben am Wortanfang. Bestätigen.
Nun gibt man in die Suchzeile Who knows who built this tool?
, während man [STRG] und [Shift] gedrückt hält, drückt man den Löschen-Knopf.
In den Optionen müssen nun ausgewählt werden Mindestens einer der angegebenen Suchbegriffe und im Drop-Down Angegegbene Buchstaben im Wort. Bestätigen.
Nun gibt man in die Suchzeile The Shadow knows!
, während man [STRG] und [Shift] gedrückt hält, drückt man wieder den Löschen-Knopf. Ein Fenster mit der Liste öffnet sich.
Dazu steckt noch ein weiteres Osterei in Hover!, dem Spiel auf der Installations-CD. Beim Startbildschirm, der aufforderd [F2] für den Spielstart zu drücken, drückt und hält man stattdessen [STRG] und [Shift] und tippt dann ibmab
. Also Bambi Rückwärts, dass soll wohl der Codename des Spiels gewesen sein. Man kann nun im Raum frei herumfahren und findet hinter sich die Entwicklerfotos.
Es gibt einen kleinen Teil der deutschen Windows 95 OEM CD-ROMs, die enthalten einen Ordner Funstuff/Credits. In dem läuft zu hämmernden Technotönen die Entwicklernamen des deutschen Win 95 Beta Teams. Wurde dieses Video reingeschmuggelt? Auf jeden Fall taucht es nur auf CD-ROMs mit der Datumsaufschrift 0795 Artikelnummer 000-05227
auf, neueren Auflagen fehlt dieses Video.
Nur in Windows 95 B, weil hier der Internet Explorer 3.0 mitgeliefert ist, findet sich ein erst 2021 entdecktes Osterei. Startet man Internet Mail geht im Menü über ?, Info über Microsoft Internet Mail and News, wählt in der Dateiliste die ole32.dll aus und tippt dann mortimer
erscheint die Liste der Entwickler.
Historisch gesehen ist Windows 95 der Durchbruch gewesen, kein Betriebssystem vor diesen war so erfolgreich, selbst Apple - das aber auch seine Probleme hatte - musste sich klar geschlagen geben, 1997 kamen auf jeden Macintosh 17 Windows PCs. Wieder kann man die Synergie zwischen PC und Windows als Standardbetriebssystem gut beobachten. 1995/1996 kauften sehr viele sich Ihren ersten PC, die Ära der Supermarkt PCs begann, die Leute standen sogar Schlange um dieses begehrte 1.999 DM Schnäppchen zu ergattern. Und Windows 95 war meistens dabei, auch wenn manche PC Handelsketten noch mit IBMs OS/2 versuchten.
Der Wandel der Hardware Mitte der 1990er war rasant. Generell werden die Produktzyklen kürzer und Hardware verliert immer schneller an Wert. So soll die Kette ESCOM ihren Niedergang eingeleitet haben, weil es zu früh Pentium 60 Prozessoren für das Weihnachtsgeschäft 1995 gekauft hat, wo alle Mitbewerber dann billige Pentium 90 anboten. 1996 knackte man dann schon die 200 MHz und im Jahr drauf gab es mit dem Pentium II eine komplett neue Plattform. AMD und Cyrix versuchten dem Tempo von Intel hinterherzukommen und benannten ihre Prozessoren höher als der eigentliche Takt war. Der Takt war das Marketinginstrument zu der Zeit. Im günstigen Rechnern wurde dem alles untergeordnet. Ein Grund warum ich mit 8 MB auf einen Pentium 75 mit Windows 95 anfing. Gruselig. Aber mehr als 64 MB hat zu der Zeit kaum einer in einen Komplett PC gekauft.
1995 waren die Rechner meist noch im PC Urformat AT gebaut. Das Mainboard wurde weiterhin über das Netzteil mit Strom versorgt, welches über einen Schalter in der Front tatsächlich geschaltet wurde. Standby und Stromeffizienz war noch kein großes Thema, weshalb auch in Laptops (damals hoch heute Telefone breit) auch gerne eine ganze Ecke hinterher in der Entwicklung. Anschlüsse waren häufig nicht am Board direkt, sondern mit Kabeln am Gehäuse verteilt. Und wir hatten so viele Anschlüsse und Standards. Irgendwann gesellte sich USB dazu. Die Festplatten erreichten inzwischen günstig Größen über einem Gigabyte. Bald sollte uns auffallen das 1.000 Byte kein Kilobyte ist noch stimmte aber beworbene Größe mit der Nutzbaren recht überein.
An dieser Stelle haben Sie die Möglichkeit die ungefähre Atmosphäre von Windows 95 zu erleben. Da das System aber nur auf Screenshots basiert, kann die Illusion auf Grenzen stoßen.