Klasse Betriebssystem | 16-Bit |
CPU | x86 |
Codename | Interface Manager |
Datenträger | 5,25 Zoll, selten 3,5 Zoll Disketten |
Preis | 262 € |
Markteinführung Win 1.01 | 20. November 1985 |
Markteinführung Win 1.02 | Januar 1986 |
Markteinführung Win 1.03 | August 1986 |
Markteinführung Win 1.04 | April 1987 |
Ende Support | 31.12.2001 |
Programmierstunden sollen in Windows 1 stecken.
Da Anfang der 1980er Microsofts Hauptgeschäft darin bestand, DOS-Lizenzen zu verkaufen, entschloss sich Bill Gates, eine grafische Oberfläche für DOS zu schaffen, um der Konkurrenz (u.a. VisiON) entgegen zu treten. Den grafische Oberflächen waren gerade das Hype Thema in der Branche. Also dass, was KI und Blockchain in jüngerer Zeit waren. Als Im April 1983 die erste Version fertig war , die sich „Interface Manager“ nannte, schufen die PR-Manager [2] den Namen Windows, da die Entwickler immer von Fenstern sprachen. Es zeigte sich auch das künstliche Produktnamen - wie Multiplan (Microsoft) oder Wordstar (Micropro) - in den Medien als stehender Begriff verwendet wurde, wodurch kein Bezug zur herstellenden Firma mehr bestand. Generische Begriffe wie Windows oder Word erforderten dagegen sie zu spezifizieren, so dass es dann - primär im englischen Sprachgebrauch - Microsoft Windows genannt wurde.
Daraufhin kündigte Bill Gates - entgegen der Meinung der Entwickler - Windows für die Comdex 1983 an. Dazu ließ er 20.000 Betten in Las Vegas mit Windows- Kopfkissenbezügen beziehen. Mit Erfolg: 90 % der Messebesucher kannten hinterher Windows 1.0, das im April 1984 erscheinen sollte.
Als im Januar 1984 der Macintosh erschien, war Bill Gates der Meinung, dass Windows genau so auszusehen hatte, was eine Menge Arbeit für die Entwickler bedeutete, zwischenzeitlich existierte ein Prototyp mit überlappenden Fenstern. Es stellte sich das Problem, dass Windows nicht wie Mac OS nur auf einem Gerät, sondern auf einer Vielzahl von Computern laufen sollte. So musste eine große Anzahl an Treibern für Windows programmiert werden.
Der offizielle Release-Termin war bereits Monate überfällig als Gates forderte, dass Windows DOS-Programme, ähnlich wie IBMs TopView, ausführen sollte. Dies verschob den Auslieferungstermin vom Juni 1985 auf den November 1985, den tatsächlichen Erscheinungstermin. Somit erschien es 19 Monate später als zuerst angekündigt; der Kaufpreis betrug 99 US-Dollar. In einem späteren Interview meinte Steve Ballmer, ein enger Weggefährte Gates' und langjähriger Chef (CEO) von Microsoft, er erinnere sich an an sechs oder sieben verschiedene Windows 1.0 Vorversionen, bis die finale Version gekürt worden sei. Siehe Entwicklungsversionen.
Die Verkaufsfassung in den USA trug dann die Versionsnummer 1.01.
Trotz des Aufwands wurde das erste Windows kein Erfolg, womit es allerdings in guter Gesellschaft war. Grafische Benutzeroberflächen stießen allgemein auf Skepsis, weder VisiOn noch DESQ konnten sich vorher im PC Bereich etablieren. Die zögerliche Haltung hatte aber konkrete Ursachen, zum Einen waren die damaligen Computer noch relativ leistungsschwach, das gleichzeitige Betreiben mehrerer Anwendungen war daher selten sinnvoll, da bereits meist eine Anwendung den Computer auslastete.
Zudem fehlten spezielle Programme, die Vorteile und Eigenheiten der grafischen Oberflächen nutzten, bei Microsoft waren viele Entwickler durch die ständigen Verschiebungen und vor Allem technischen Änderungen abgesprungen. Eine der wenigen Firmen, die tatsächlich ein Windows Programm herausbrachten, war Micrografx mit In-A-Vision (einer Grafikanwendung) und Aldus mit ihrem PageMaker (ein Text Layout Programm).
Selbst Apple kannte dieses Problem. Auch der gefeierte Macintosh war zunächst ein Sorgenkind, die Firma lebte durch den Verkauf des Vorgängers, den Apple II. Erst mit sinnvollen Anwendungen, unter anderem Excel, wurde der Macintosh zu einem gewissen Erfolg. Für Excel schloss man mit Microsoft einen 2 Jahres Exklusivvertrag ab der es erlaubte, im Gegenzug die Techniken der grafischen Benutzeroberfläche des Macintosh' zu verwenden. Jedoch erschien Excel für den PC erst Ende 1987 verspätet auf den Markt und war deshalb selten unter Windows zu sehen.
Das Arbeiten mit DOS Anwendungen unter Windows brachte kaum Vorteile, die Anwendungen hatten keine einheitlichen Schnittstellen zum Datenaustausch, wie eine Zwischenablage. So war Windows auf einem 8088 Prozessor mit Diskettenlaufwerk recht langsam und Festplatten kaum verbreitet, nur wenige Hersteller vertrieben Farbmonitore.
Noch immer gibt es einen Diskurs über die Urheberschaft der grafischen Benutzeroberflächen und im Zuge dessen, das Windows doch nur von Apples Macintosh geklaut wurde. Dieser Mythos ist aber zu kurz gegriffen, zwar stimmt es, das Microsoft/Gates Zugriff auf Macintosh Prototypen hatten [3], jedoch waren diese auch nötig, um Anwendungen für diesen Computer schreiben zu können. Die eigentliche Geschichte der Revolution im Computerdesign fand bereirs viel früher statt.
Die Maus als Eingabegerät für grafische Benutzeroberflächen (mit Icons & Papierkorb und vernetzte Rechner) stammte aus dem Labor PARC von Xerox in Palo Alto [1]. Schon 1981 brachte man einen Computer mit dieser Eigenschaft heraus, den Star. Die Firma war sich allerdings dessen Potenzials nicht bewusst, das Hauptgeschäft waren Kopiergeräte. Der Star verkaufte sich als hochpreisiges Geräte nur sehr schlecht.
Bei Apple schaffte man es den Vorstand zu überzeugen, diese Abteilung zu besuchen. Die Ideen wanderten ab und später auch Mitarbeiter. Auch Microsoft bezog etliche Mitarbeiter von dort, wie Charles Simonyi unter dessen Leitung später Multiplan, Word und Excel entstanden.
Als der Macintosh sich zu Anfang nicht gut verkaufte, ging Apple einen Handel mit Microsoft ein. Microsoft durfte für Windows 1 Elemente der GUI benutzen und entwickelte im Gegenzug Anwendungen, vor allem Excel, für den Macintosh.[4]
Später klagte Apple beim Erscheinen von Windows 2, das dies nicht abgedeckt sei. Jahre später (Juli 1989) wurde die Klage als unbegründet abgewiesen [5]. Hintergrund war wahrscheinlich der Versuch OS/2 zu behindern, welches die gleiche Oberfläche wie Windows 2 aufwies, da man die Verbindung von Microsoft und IBM fürchtete. Entweder war der Plan genial oder überflüssig. OS/2 floppte bekanntermaßen.
Die grafische Oberfläche der ersten Windows Generation ist durch zwei grundlegende Komponenten bestimmt. Zum Einen den Desktop, auf dem man zwei Dinge findet: Die minimierten Fenster in Form von Sinnbildern, sowie die geöffneten Fenster in einer eigenen Ebene. die Fenster liegen immer gleichberechtigt nebeneinander, da unter Windows 1 keine überlappenden Fenster möglich sind.
Ferner können Fenster aus dieser Hierarchie genommen werden, indem sie in den Vollbildmodus geschalten werden. Dabei nimmt das Fenster den gesamten Desktop ein und alle anderen Fenster treten in den Hintergrund. Ausgelöst wird diese Aktion durch einen Doppelklick auf das Größensymbol (rechts) in der Titelleiste oder durch Befehl im Systemsymbol (links).
Man kann auch ein einzelnes Fenster minimieren, es erscheint dann als Sinnbild im unteren Teil des Desktops unterhalb aller weiteren Fenster im Normalmodus. Dies kann ebenso durch einen Doppelklick auf den Namen des Programms in der Titelleiste erreicht werden. Sind mehrere Fenster offen, so arrangiert sie Windows automatisch, der Benutzer kann die Fenster dennoch umsortieren und positionieren. Zwei Fenster können die Position tauschen, indem man per Drag & Drop eines an seiner Titelleiste in den Fensterbereich des anderen bewegt. Schiebt man sie hingegen in die Titelleiste eines anderen Fensters, teilen sie sich den Raum, welches dieses vorher für sich allein beansprucht hat.
Wird ein Fenster über seine Titelleiste zum rechten oder linken Bildschirmrand gezogen, so entsteht eine neue Spalte und die anderen Fenster werden angepasst. Wird stattdessen das Fenster an den unteren Fensterrand eines anderen Programms gezogen, entsteht eine neue Zeile. Zusätzlich zu den Positionen kann per Drag&Drop auf das Größensymbol die Fenstergröße der jeweiligen Programme angepasst werden. Windows 1 zeigt dazu eine Vorschau in Form von Linien.
Zwischen den Fenstern kann mittels Tastenkombination ALT+TAB umhergeschaltet werden, wobei minimierte Programme erst auf weiteren Tastendruck wieder Fensterfläche einnehmen.
Ein Fenster besteht aus besagter Titelleiste, Rahmen und Fensterfläche. Optional sind Scrollleisten und Befehlsleisten. Die Befehlsleisten sind als Drop-Down-Menüs zu benutzen, wobei anders als bei neueren Windows-Versionen die linke Maustaste ein Menü durch durchgehendes Drücken aufhalten muss. Nur bei per Tastatur geöffneten Menüs bleiben diese von selbst offen.
Ohne Modifikation startet Windows immer die MS-DOS Dateiverwaltung als Hauptoberfläche (oder MS-DOS Executive, nicht zu verwechseln mit dem Betriebssystem MS-DOS). Über dieses Fenster werden alle anderen Programme gestartet, eine separate Programmverwaltung existiert nicht. Es lässt sich lediglich ein Filter hinzuschalten, welcher alle anderen nicht ausführbaren Dateien ausblendet.
Die Dateiverwaltung von MS-DOS sieht für jedes Laufwerk ein eigenes Wurzelelement vor, zwischen den Laufwerken kann per Symbol umgeschaltet werden. Unterordner werden lediglich als gefetteter Name gekennzeichnet. Angezeigt wird nur der Inhalt des aktiven Unterordners, sein Pfad wird neben den Laufwerkssymbolen angezeigt und kann zu Rücksprungzwecken direkt angeklickt werden.
Wird die letzte Instanz von MS-DOS geschlossen, so wird auch Windows geschlossen und man landet nach einer Nachfrage auf dem MS-DOS Prompt.
Windows brachte einiges an Zubehörprogrammen mit, sodass man immerhin einen brauchbaren Pool an Alltagsanwendungen für Windows direkt ab Start sein Eigen nennen konnte.
Die Systemsteuerung wurde noch als eigenständiges Programm mitgeliefert, über diese konnte man Einstellungen zu den Maustasten, Farben, Druckern etc. vornehmen. Die meisten Änderungen konnten aber auch manuell in eine Konfigurationsdatei eingetragen werden.
In der Textverarbeitungssoftware Write lag vermutlich einer der Hauptgründe, weshalb man Windows kaufen wollte. Write bietet eine WYSIWYG (What you see is what you get - Was du siehst, bekommst du) welche durch die Menüs einerseits sehr einfach zu bedienen war andererseits direkt sichtbare Ergebnisse ähnlich des späteren Papierausdrucks direkt auf dem Bildschirm sichtbar machte. Textverarbeitungen für DOS arbeiteten eher mit abstrakten Formatierungskürzeln und auch teilweise rätselhafter Präsentation.
Desweiteren wurde Paint beigefügt. Es ist ein Malprogramm mit einigen interessanten Werkzeugen, allerdings auf einfarbige Bilder (S/W) beschränkt. Mit dem Editor/Notepad lag ein Textwerkzeug vor Allem zur Bearbeitung kleinerer Konfigurationsdateien bei. Mit diesem Programm kann man zwar auch Texte erstellen, aber nicht die Zeichen formatieren.
Als besonderem Eyecatcher lag eine analoge Uhr bei, die die Systemzeit sogar im minimierten Zustand im Sinnbild anzeigt. Für persönliche Eintragungen diente die Kartei, hier konnten ähnlich des analogen Vorbildes Daten zu Themen zusammengefasst werden. Als persönlicher Assistent diente eine Kalendersoftware, welche auch an Termine erinnern konnte. Ein weiteres Büroutensil ist der Taschenrechner, welcher Speicherplätze bot. Desweiteren existierte mit Terminal ein Fernzugriffsprogramm, mit Spooler ein Hilfsprogramm für die Organisation von Druckaufträge sowie ein Programm zum Verwalten der Zwischenablage.
Als einziges Spiel lag Reversi bei, einem Legespiel, welches man gegen einen Computer Gegner bestreitet. Ziel ist es Steine so anzulegen, dass gegnerische Steine dazwischen in die eigene Farbe umgewandelt werden.
Die Installation erfolgt über einen Diskettensatz, welcher die Möglichkeiten bietet, Windows auf einer Festplatte oder einem weiteren Satz Disketten zu installieren. Die Installation wird komplett über ein textbasiertes DOS-Programm abgewickelt. Dieses fragt auch die Systemeigenschaften vom Benutzer ab, eine automatische Erkennung gibt es nicht, darunter: Tastatur, Maus und Grafikkarte. Will man eine Komponente ändern, muss Windows neuinstalliert werden, da Windows nur die gebrauchten Dateien in das Zielverzeichnis kopiert. Ein Hardwarewechsel war selten und Speicherkapazität, auch gerade auf Disketten, eher knapp.
Windows wird unter DOS mit dem Befehl win
gestartet. Nach einem
Startbildschirm mit Animation startet in der Regel die
Hauptoberfläche mit der MS-DOS Executive.
Hinweis: Zur Benutzung mehrerer Anwendungsprogramme oder DOS Version 3.0 und höher wird zusätzliche Speicherkapazität empfohlen.
Bei Windows 1 handelt es sich um eine grafische Benutzeroberfläche für das Betriebssystem MS-DOS, wobei sie offiziell als "Bedienerführung" bezeichnet wurde. Vorausgesetzt war also DOS, welches in der Version ab MS-DOS 2.0 bis MS-DOS 5.0 als Grundlage diente. Windows nutzte die vorhandenen Funktionen von DOS für die Dateiverwaltung und andere Einstellungen, wie für die Zeit-/Datumseinstellungen.
Will man Windows 1 dennoch unter DOS 6 zum Laufen bringen, so muss man sichergehen, erstens dass die Zeile device=C:\DOS\SETVER.EXE
in seiner config.sys
vorhanden ist, bzw. auf das richtige Verzeichnis zeigt. Zweitens muss man einmalig den Befehl SETVER WIN100.BIN 3.30
ausführen, um DOS zukünftig anzuweisen diese Datei mit einer alten Versionsnummer zu versorgen.
Mit Windows verwirklichte Microsoft eine einheitliche Oberfläche für Programme und ihre Bedienung. Die Steuerung für Dialoge, Fenster und Datenmanipulation (Copy&Paste) war zuvor bei DOS-Programmen je nach Hersteller recht unterschiedlich.
Auch wurde ein einheitliches System für Treiber entwickelt, so dass nicht jedes Programm eine eigene Unterstützung für die verwendete Hardware mitbringen musste.
Um mehrere Windows-Programme zeitgleich auszuführen, implementierte Microsoft ein System zum kooperativen Multitasking [7], welches im Unterschied zum präemptiven Multitasking eine Anwendung nicht zwingen kann, Rechenzeit abzugeben. Auch können mehrere Programme für DOS gestartet werden, je nach Art der Grafikausgabe teilweise auch als Fenster, ansonsten läuft Windows im Hintergrund weiter. Die DOS Programme laufen allerdings nicht parallel, nur das Aktive bekommt Rechenzeit.
Windows 1 kann auf bestimmte Speichererweiterungen (Intel Above Boards) zugreifen, ist ansonsten auf die Funktionen des Intel 8086 beschränkt [6]. Windows 1.01 lag in den USA gleich ein Werbeprospekt zu Above Boards von Intel bei (PDF 4 MB).
Windows 1.02 ist die Exportversion für Länder und Gebiete außerhalb der USA. Änderungen sind nicht bekannt, allerdings existieren mit Windows 1.02 erstmals lokalisierte Versionen. Unter anderem ist mit dieser Version die erste deutsche Windows Version verfügbar gewesen.
Leicht verbesserte Version. Die Änderungen sind:
Die Version 1.03 ersetzte damit in den USA direkt die 1.01 und in Europa 1.02; Zitat Readmedatei:
"Version 1.03 of Windows supports all of the features of and
replaces both the 1.01 version of Windows shipped in the US, and the 1.02 version shipped in Europe."
Windows 1.04 ist gegenüber Windows 1.03 eine fehlerbereinigte Version, die Updates im Detail:
Momentan sind zwei deutsche Windows 1 Verpackungen bekannt, eine für Windows 1.02 und eine für Windows 1.03. Letztere wirbt mit einer Sonderausgabe, dass Write und Paint enthalten sind, welche aber schon in Windows 1.02 ohne Aufhebens enthalten waren, aber auch nicht speziell auf der Packung erwähnt wurden. Die Systemvoraussetzungen stiegen scheinbar wegen Write von 256 auf 320 KB. Arbeitsspeicher. Windows 1.04 verwendet die Packung von 1.03 und kann den Zusatz aufweisen, dass die Packung 3,5 Zoll Disketten enthält. Die Handbücher wurden mit einem neuen Einband entsprechend dem aktualisiertem Microsoftdesign versehen. Wer einen Blick in das Handbuch von 1.03 werfen will, für den habe ich einen Auszug und des komplette Hauptbuch auf einer Seite hinterlegt.
Einige Retailpakete wurden auch als OEM Pakete Rechnern beigelegt, teilweise mit Ergänzungen, siehe Bilder der Olivetti Version in der Galerie.
Es sind mehrere Vorversionen bekannt. Als früheste Versionen gelten die Development Releases. Später gab es noch eine Alphaversion und schließlich die den Endprodukt schon sehr ähnlichen Beta und Premiere Edition.
In Windows 1 wurde erst im Jahr 2022 von einem Entwickler namens Lucas Brooks das Easteregg gefunden.
Es handelt sich um eine Liste der Entwickler von Windows 1, ab Version 1.04 ist diese Liste etwas länger. Die Daten dazu sind in einer Bitmap Datei versteckt, welche selbst in der User.exe untergebracht sind. Zum Aktivieren muss man erst [ALT]
drücken und halten, dann [ESC]
drücken und halten, [ALT]
lösen, [ESC]
lösen und danach nacheinander [ESC],[ESC],[BACKSPACE]
drücken.
Ich bin definitiv zu jung gewesen, um diese Zeit aktiv mitzuerleben. Es muss aber wohl eine ganz andere Welt gewesen sein. Was Sie ja auch war, Deutschland war geteilt und somit hatte nur ein Teil der Bevölkerung Zugang zu der aktuellen Computertechnik. Generell galt Mitte der 1980er auch noch das Computer nicht unbedingt PCs sein mussten. Es gab eine Menge von ein ander komplett inkompatible Heimcomputersysteme: Atari ST, Commodore Amiga, Schneider CPC, die späte Apple II Geräte und inzwischen den Macintosh. Der PC war erst mal nur eine Plattform unter vielen.
Was machte ihn so interessant, so dass er Anfang der 1990er Jahre den Markt komplett aufrollte? Viele sehen im Nachhinein das Design der meisten Heimcomputer als einen Grund. Sie ließen sich kaum aufrüsten, und mit einer neuen Modellgeneration war meist keine Kompatibilität für Hard- und Software mehr vorhanden. Hier konnte der PC punkten, und dass er legal von vielen Firmen weiterentwickelt und gebaut werden konnte.
Generell kann man mit Windows schön den Verlauf des in der IT häufig beobachtbaren Hype-Zyklus➚ sehen. Windows konnte sich in der Eurphorie über grafische Benutzeroberfläche in Szene setzen, enttäuschte in der Regel die Interessenten, erst über die Jahre wurde, auch mit besser ausgestatteter Hardware, wurde klar was es kann und produktiv genutzt.
So kommt es, dass vermutlich die große Mehrheit Windows 1 in der Rückschau kennengelernt hat.
Einige zeitgenössische Presseartikel zu Windows 1 habe ich auf dieser Seite gesammelt.
Windows 1 Demo Slideshow
Windows 1.03 Easteregg
Windows 1.04 Easteregg
Windows 1 Werbung
Wenn man sich Hardware aus der Zeit anschaut fällt diese definitiv auf. Platinen sind riesig und prall gefüllt. Heute beherrschen meist wenige Chips und reichlich passive elektrische Bauteile, wie Kondensatoren, die Platinen. Damals waren ungleich viel mehr Chips verbaut und diese waren natürlich auch größer. Die Integration der Bauteile war schlicht sehr viel niedriger. Für viele Aufgaben gab es einzelne Chips. Das RAM wurde nicht in Modulen verbaut, es kam als einzelne Chips.
Alles war riesig. Heute muss man ja schon fast einen normalgroßen PC Tower erklären – und die waren damals schwer und voll. Interne Steckkarten konnten über 30 cm lang sein. Festplatten waren in der Regel noch 5,25 Zoll breit. Also in dem Format wie früher CD-ROM Laufwerke. Gerne dabei aber doppelt so hoch. Für ein paar dutzend Megabyte.
An dieser Stelle haben Sie die Möglichkeit die ungefähre Atmosphäre von Windows 1.0 zu erleben. Da das System aber nur auf Screenshots basiert, kann die Illusion auf Grenzen stoßen.
Windows 1.03 - Deutsch
[1] Mr. Microsoft - Die Bill-Gates-Story: James Wallace/Jim Erickson; Seite 242; Ullstein 1994 (ISBN: 9783548354279)
[2] ebenda Seite 244
[3] ebenda Seite 212
[4] Die Microsoft Story: Daniel Ichbiah; Seite 212; Campus Verlag 1993 (ISBN: 3593348063)
[5] ebenda Seite 214
[6] Computer Persönlich Ausgabe 25, Seite 118-123, Günter Jürgensmeier
[7] The MS-DOS Encyclopedia; Microsoft Press 1988; Seite 529
Siehe auch: Windows 1 Pressesammlung