Klasse Betriebssystem | 16/32-Bit |
CPU | x86 |
Versionsnummer | Windows 4.90.3000 |
Codename | Georgia |
Datenträger | CD-ROM |
Preis Vollversion | 205 € |
Preis Update von Win 95 | 118 € |
Preis Update von Win 98 | 76 € |
Markteinführung | 14. September 2000 |
Ende Support(Endkunden) | 31.12.2003 |
Ende Support(Firmen) | 30.06.2006 |
Pakete wurden von Windows ME in 4 Tagen verkauft.
Windows ME, kurz für Millennium Edition, ist das letzte Betriebssystem auf DOS Basis und somit der Abschluss der Consumer Reihe. Eigentlich ist es ein Notprodukt, da ursprünglich geplant war, die beiden parallelen Systeme Windows NT für Netzwerke und Windows 9x für Heimanwender in Windows 2000 zu vereinen. Da Microsoft von diesem Plan absah und Windows 2000 Professional für den professionellen Markt platziert wurde, wurde Windows ME für die Heimanwender aus der Taufe gehoben.
Windows ME versucht die Stabilität auf Kosten der DOS-Kompatibilität zu erhöhen. Außerdem wird die Optik von Windows 2000 übernommen. Die Idee ein komplett gemeinsames Treibermodell mit Windows 2000 zu etablieren wurde aufgegeben.
Der Codename für die Beta lautete angeblich Georgia. Das Endprodukt kam nach einer relativ kurzen Beta Phase - die erste Beta wurde im Juli 1999 Testern übergeben - auf den Markt. Einige Programmbestandteile (DirectX, Internet Explorer, Windows Mediaplayer) kommen mit Vorversionen von Programmroutinen daher.
Die grafische Oberfläche wurde von Windows 2000 übernommen. Zum direkten Vorgänger - Windows 98 SE - fallen vor allem die anders gewählten Desktopfarben und die neue Gestaltung der Desktopsymbole auf. Auch das Startmenü blendet nicht genutzte Einträge nach einer gewissen Zeit aus. Durch Klick auf ein Doppelpfeilsymbol wird das Startmenü temporär komplett angezeigt.
Der Windows Explorer hat einiges in seiner Webansicht hinzugelernt, nun ist bei mehr Dateien eine breitere Information gegeben, teilweise sogar mit einer Voransicht der Datei.
Vieles bei den mitgelieferten Programmen ist unter Windows ME schon bekannt. Wie erwähnt waren einige Programme beim Verkaufsstart von Windows ME bereits wieder veraltet, bzw. erst in einer finalen Version erschienen.
Beim Zubehör finden sich aber auch einige Interessante Neuerungen. So kann unter Windows ME eine ZIP-Funktion aktiviert werden. Mit dieser kann Windows ME ohne Hilfsprogramm mit den entsprechenden Komprimierten Dateiarchiven umgehen, diese werden im Explorer einfach als komprimierte Ordner behandelt. Die Entsprechenden Dateien lassen sich problemlos entpacken, und es lassen sich auch neue Archive anlegen.
Ein weiteres Highlight ist der Windows Movie Maker. Dabei handelt es sich um ein Programm, mit welchem man Videos schneiden und mit Effekten und Tönen versehen kann. Der Mediaplayer selbst beschreitet unter Windows ME erstmals den Schritt vom reinen Wiedergabeprogramm, zur Medienverwaltung. Auch tragbare Musikspieler sollte der Benutzer damit bestücken. In der Standardeinstellung landet man sogar direkt im Internet, da der Media Player eine eigene Portalseite öffnet.
Zum Thema Systemsicherheit hat Microsoft einige Sicherungsfunktionen für Systemdateien überarbeitet, diese sollen automatisch verhindern, dass wichtige Systemdateien überschrieben werden. Noch weitreichender ist die Systemwiederherstellung. Hiermit werden Systemschnappschüsse angelegt und bei Bedarf wird das System auf diese Konfiguration zurückgesetzt.
Auch überarbeitet hat Microsoft die Hilfe, diese ist für Einsteiger optimiert und arbeitet vermehrt mit Dialogen.
Hinzugekommen sind einige neue Spiele. Neben dem aus Windows 98 Plus! Bekannten Spider Solitär sind auch einige Spiele hinzugekommen, welche über das Internet gespielt werden konnten. Da man überraschend schnell einen Spielepartner fand und nur eingeschränkte, da vorgegebene Textbausteine, Kommunikationsmöglichkeiten hatte, wurde man nie das Gefühl los doch gegen einen Computer Reversi, Spades, Backgammon, Dame oder Hearts zu spielen. Die Server wurden im Juli 2019 nach knapp 20 Jahren abgeschaltet und die Programme sind daher nicht mehr funktionstüchtig.
Die folgenden animierten Bildschirmschoner sind enthalten. Ein Klick auf das Vorschaubild startet eine Endlosschleife als Video. Markieren sie den Vollbildhaken, wird das Video, wenn möglich, über den ganzen Bildschirm gelegt.
Windows 98 und ME enthalten optional installierbare Desktop-Themen, jedes dieser 15 Pakete aus Farben, Hintergründen, Sounds und Mauszeigern enthält darüber hinaus einen eigenen Bildschirmschoner.
— Animation stoppen
Die Installation erfolgt wie bei Windows 9x typisch unter DOS, wobei direkt ein grafischer Modus gestartet wird. Der Ablauf selbst ist dem von Windows 98 SE ähnlich. Wieder musste ein 25 stelliger alphanumerischer Produktschlüssel eingegeben werden.
Beim Starten gibt es einige Neuerungen, Windows ME besitzt nicht nur einen anderen Bootbildschirm, es erlaubt auch nicht mehr direkt in MS-DOS zu starten. Auch ein Beenden von Windows ME in diesen MS-DOS Modus wurde entfernt. Wer ein DOS ohne im Hintergrund laufendes Windows ME benötigt muss auf Bootdisketten zurückgreifen.
Falls die Hardware samt Treiber mitspielt kann Windows ME die Windows Sitzung auf der Festplatte speichern und den Computer dann ausschalten, um beim nächsten Start mit dieser Sitzung wieder fortzufahren. Windows ME unterstützt nun offiziell den Ruhezustand als stromsparende Alternative zum Standby.
Obwohl Microsoft den MS-DOS Teil von Windows ME versteckt ist er dennoch vorhanden. Microsoft verteidigte das Vorgehen durch eine Erhöhung der Systemstabilität und eine Steigerung der Leistungsfähigkeit, da man auf einige DOS Dateien verzichten könne. Die Kritiker sahen eher ein Willen die Supportkosten durch DOS-Programme zu minimieren, da tatsächlich im Hintergrund laufende DOS Programme und Treiber ein Windows 9x schnell aus dem Gleichgewicht bringen können.
Windows ME bringt eine breitere Hardwareunterstützung mit, so ist es das einzige Windows 9x das einen Treiber für USB-Wechseldatenträger von sich aus mitbringt, wie man ihn für USB-Sticks benötigt.
Die Neuerungen im Überblick:
Der Lieferumfang der Packung im Einzelhandel wurde deutlich dem der Versionen angeglichen, welche neuen PCs beilagen. Es wird nur noch ein kleines Einstiegsheft mit 75 Seiten und die Lizenzbedingungen mitgeliefert. Die CD-ROM wurde wieder mit einem kompletten Hologramm zum Schutz vor Produktpiraten versehen. Abseits des Updates sind diese Scheiben auch bootfähig und werden in einem Jewel Case verpackt. Auf dessen Rückseite findet sich der Installationsschlüssel.
Windows ME (US)
Windows ME (Update)
Windows ME (Sonderaktions-Update)
Beim OEM Geschäft wurden allerdings verstärkt auf die Recovery-CD gesetzt, hierbei erhielt der Kunde einen Wiederherstellungsdatenträger, der nicht zu Installation auf einem anderen PC taugte.
Die Windows ME Beta 1 wurde knapp ein Jahr vor dem Verkaufsstart von ME zum Testen freigegeben. Sie ist aber nur bis Mitte 2000 lauffähig gewesen. Das Setup und der Desktop sehen nach dem jungen Vorgänger Windows 98 aus. Der Movie Maker fehlt in der Beta 1 Build 2380 völlig, dafür gibt es ein anderes Tool, das aber standardmäßig im Setup deaktiviert ist: Das WebTV for Windows.
Windows ME hatte es beim Anwender richtig schwer. Die Neuerungen hielten
sich in Grenzen, und Windows ME wurde gerne Windows 98 Dritte Ausgabe
genannt. Allerdings war die Sache mit DOS, obwohl das Jahr 2000 angebrochen
war, wollten viele Anwender nicht auf Ihre liebgewonnen Anwendungen für
dieses System verzichten. Gerade Spieler verzichteten häufig deshalb auf
Windows ME.
Durch die häufige Verwendung von Recovery-CD-ROMs wurde das Image von
Windows ME kaum besser. Ich selbst hatte es auch zu der Zeit ausgelassen,
entdeckte es aber einige Jahre später für ältere Laptops. Dort konnte man
inzwischen prima auf DOS-Programme verzichten und die bessere
Treibersituation tat ihr übriges.
Inzwischen ist Windows ME aber nur noch für Museummaschinen geeignet, die Zeit hat dazu zu sehr an Technik und Softwareangebot genagt.
Windows ME kam am Ende der 1990er heraus und damit zur Hochphase der Hardwarespirale. Die Welt schaute auf das Gigahertzrennen. AMD legte mit dem K7 alias Athlon eine gewaltige Aufholjagd gegenüber Intel mit ihren Pentium III hin, schließlich gipfelte es in dem Versuch, dass beide Firmen versuchten das erste Gigahertz in einen Serienprozessor zu packen. AMD gewann und der Kunde freute sich über immer billigere und leistungsfähige Prozessoren.
Griff man erst noch gerne unter die 1.000 Megahertz Grenze, wurden später auch Modelle darüber erschwinglich, gerade von AMD – Intel bekam diverse Probleme mit seinem Pentium III und agierte etwas glücklos mit seiner neuen Plattform dem Pentium 4, wo man zunächst auf teuren Speicher im längst vergessenen Rambus Format setzte und später mit dem alten SD-RAM Leistung liegen ließ. Die Gunst der Stunde gehörte DDR. Nicht dem Staat, sondern dem Speicherformat. Auch hier steigerte man sich zusehends in neue Höhen. 256 MB waren zunächst voll in Ordnung, sollten es bald schon bei manchen 512 MB oder noch mehr sein.
Der 3D-Pionier 3dfx landete im aus, bei den Grafikkarten wurde der Kampf um Absatzzahlen nun zwischen Nvidia und ihren Geforces und ATI, heute AMD, mit den Radeons ausgefochten – bis heute.
Im PC wurde weiter aufgeräumt der alte AT Steckplatz ISA vom Ur-IBM wurde sehr selten, viele Schnittstellen waren häufiger ungenutzt und USB zeigte seien Nützlichkeit. Netzteile wurden immer Potenter und bekamen mehr Anschlüsse.