MS-BOB

Kurzinfos

Softwareklasse 16-Bit
Versionsnummer 1.0 / 1.0a
Codename Utopia
Datenträger CD-ROM
Preis USA 99 $
Markteinführung USA 10 März 1995

Zahlen Trivia

17
Assistenten sind in Microsoft Bob enthalten. Einige Anwendungen bringen weitere mit.

Rover

MS-BOB Logo BOB ist der Versuch von Microsoft im Jahre 1995 eine Oberfläche für Windows (3.1x oder Win95) zu erschaffen, die extrem einfach zu bedienen sein soll. Der Codename für die neue Oberfläche war übrigens Utopia, sie wurde vor BOB schon einmal in einen Kinderschreibprogramm namens Creative Writer eingebaut. In den ersten 6 Monaten wurde BOB etwa 30.000-mal verkauft, sicher hatte Gateway mit seinen OEM Versionen einen größeren Anteil. Um es zu verdeutlichen: Windows 3.1 wurde in den ersten 2 Monaten 3.000.000-mal verkauft, Windows 95 in den ersten 3 Monaten 45.000.000-mal.

Das ganze floppte also komplett und ich bin nicht ganz sicher ob es hierzulande überhaupt herauskam, geplant war es für Mitte 1996. Übrigens wurde die verantwortliche Entwicklerin nicht gefeuert, es wurde Bill Gates zukünftige (Ex-)Ehefrau: Melinda Gates, damals noch French.

Um das Prinzip von BOB näher kennen zu lernen, hab ich ein kleines 20-teiliges "Lernprogramm" erstellt einfach starten und BOB näher kennen lernen.

Die BOB-Programme laufen auch nur unter BOB, versucht man man sie unter Windows zu starten, während BOB nicht läuft, so bekommt man die Fehlermeldung, dass man erst BOB starten solle um das Programm nutzen zu können. Ein Grußkartendesigner als Add-On für Bob wurde auf der ersten Version der OEM Ausgabe von Windows 95 in den USA in Rahmen einer selbstablaufenden Demo zu Bob beworben.

Der Support endete am 01.07.1999.

Galerie GUI

Die Grafische Oberfläche

Das Stichwort hieß "Social-Interface". Um dies zu realisieren gab es statt eines Programm-Managers ein Haus! Um mit diesen zu arbeiten musste man es erst mal betreten, also passiert die Anmeldung, vor der Haustür. Um sich anzumelden muss man nicht eine Tastenkombination, wie bei NT drücken, sondern anklopfen.

Ein Assistent kümmert sich dann darum, ob man jetzt ein neuer Benutzer oder Gast sein will. Als Gast kommt man nur in einen "öffentlichen Raum", als Benutzer kann man sich seinen Raum nach eigenen Wünschen erstellen, von der Spacestation, über ein Spukschloss, bis zum normalen Haus.

Programme sind auch nicht gleich irgendwelche Symbole sondern Objekte, sie können eine beliebige Form haben, von einen Bild mit Rahmen bis zum Zeitung lesenden Pferd. Per "F1" Taste kann man sich die die Verknüpfung der Objekte anzeigen lassen.

Um viele Programme unterbringen zu können gibt es mehrere Räume, in denen man seine Programme ablegen kann. Sie werden Sinnvollerweise durch Türen verbunden.

Die Assistenten

Die ganze Zeit auf den Fersen ist einem sein Persönlicher Assistent, er gibt Hinweise und ermöglicht weitere Optionen. Es gibt insgesamt 17 Stück, vom Dot (Roter Ball), über Rover  bis zu einem Shakespeareverschnitt. Man kann auch einen unsichtbaren auswählen falls einen die anderen zu nervig sind. Jeder hat übrigens seinen eigenen Lebenslauf, einige Animationen und Sprüche:

Baudelaire* Blythe Chaos Chaz* The Dot*
Hopper Java Lucy* Orby Rover
Ruby Scuzz Shelly Will* Digger
Lexi** Hank** Speaker Invisible  

Die mit * markierten Assistenten finden sich nur in der 1.00a Ausgabe, ** markierte sind eigentlich von Hilfsprogrammen. Alle Assistenten lassen sich nachinstallieren, in dem man ihre ACT-Datei in das Bob Verzeichnis actors kopiert.

Einige Assistenten tauchen in verschiedenen Microsoft Produkten wieder auf, oder sind inspiriert. Berühmteste Zwillinge sind Rover, der Standardassistent unter MS-BOB, und Fredo, der Standardsuchassistent unter Windows XP - auch wenn Fredo deutlich dreidimensionaler wurde. Einige andere finden sich auch in Office wieder: Will, als Sir William in 97; Orby als Mutter Natur in 97-2003; The Dot als Hüpfer in 97-2003.

Assistenten in neuer Anstellung

Beim msn Explorer gab es einen Smiley (Emotion), wenn man 8-| eingibt erhält man einen "Streber Smiley": MS-BOB

Galerie Zubehör

Das Zubehör

Des Weiteren werden einige Programme mitgeliefert, da wären vor allem ein paar Finanzprogramme, ein Adressbuch, ein Emailprogramm, ein Schreibprogramm und ein Quizspiel.

 Das Schreibprogramm ist sehr einfach gehalten und bietet dem Anfänger mit wenigen Mausklicks die Möglichkeit schnell einen Brief mit grafischen Spielereien zu erstellen. Zu einigen Anlässen gibt es sogar schon Beispiel-Texte.

Eins der Highlights ist der GeoSafari Quiz. Hier kann man geographische Fragen beantworten. Von Länder Afrikas bestimmen, über Sehenswürdigkeiten der Erde zuordnen, bis hin zu Flaggenraten. Dies ist sogar mit bis zu 4 Spielern gegeneinander Möglich!

Es gibt auch noch ein paar Programme um sein Leben etwas besser zu organisieren, da wären eine Art Finanzberater, der einen zum Beispiel Tipps für den Autokauf gibt (was man den haben will..., vergleich von selbsteinzugebenen Modellen), eine Art Haushaltsmanager, der für einen sich merkt wer mit Putzen dran ist, oder von wem man welches Geschenk bekommen hat (nicht das man es wieder zurückschenkt), und auch noch dabei ist ein Scheckheft, also ein Haushaltsplan, dieser wird von "Lexi" verwaltet, der einen zu Beginn mit Fragen löchert. So kann man etwa regelmäßige Ausgaben (Taschengeld, Zeitung, usw.) eintragen. Abgezogen wird das vom Vermögen das man mit sich herumträgt und vom Konto, letzteres konnte man auch elektronisch via BOB wohl bedienen.

Das letzte große Programm das bei BOB dabei ist, ist ein Mail Programm es funktionierte leider nur mit einer Adresse vom Anbieter MCI, der nur in Nordamerika tätig ist. Die URL BOB.COM existiert auch nicht mehr als BOB Mailserver, hier werden alte Aktien verscherbelt.

Aber wie installiert man ein Programm, ohne dass man eine Dateiverwaltung hat (Es sei den man benutzt den Dateimanager/Explorer von Windows)?

Dies ist ganz einfach! Man sagt einfach dem persönlichen Assistenten, dass man etwas hinzufügen (adden) möchte, und zwar irgendetwas von einer Diskette. Im nächsten Schritt sagt man dann noch welche Disk, z.B. Floppy, Festplattenordner oder CD-ROM, den überhaupt gemeint ist. Daraufhin sucht BOB im Verzeichnis nach Setup-Programmen, und findet Dateien wie "Setup.exe" oder auch nicht.

Nach einer letzten Frage wird das Setup Programm als einfaches Windowsprogramm außerhalb von BOB gestartet.

Ein nicht wirkliches BOB Programm ist das Backup-Programm, es scheint nach einer gewissen Zeit von selbst zu starten und speichert die benutzerdefinierten Einstellungen auf einem Verzeichnis der Festplatte. Das Programm rät sich für ein richtiges Backup auf Disketten ein spezielles Programm zu besorgen.

Minimum-Anforderungen

  • 486 SX oder besser
  • 8 MB Arbeitsspeicher
  • 32 MB Festplattenspeicher
  • SVGA Display mit 256 Farben
  • Windows 3.1 oder höher
  • Maus empfohlen
  • Modem mit min. 2400 Baud empfohlen

Versionsunterschiede

Die einzigen offensichtlichen Unterschiede zwischen BOB 1.0 und BOB 1.00a Gateway Edition sind das beim ursprünglichen BOB 1.0 nur 12 Assistenten dabei waren. Auch gab es nur 4 statt 10 Styles (Raumthemen, wie Burg, Haus etc.). Diese lassen sich nur etwas umständlich nachrüsten und bedeuten einen eventuellen Verlust der gespeicherten Räume.

Galerie Setup & Start

Installation & Start

Die Installation erfolgt wie jedes andere Windows Programme mittels Setupprogramm unter Windows. Man kann MS-BOB manuell starten, oder es direkt nach dem Windows Start automatisch laden lassen.

Wenn man es unter Windows 3.1x installiert sollte man schon einen stärkeren Rechner besitzen (was Win 3.1x Rechner oft nicht sind). Auf meinen 486 DX 4 100 mit 32 MB hat man schon gemerkt das das Programm ordentlich Speicher belegt, insbesondere Festplattenspeicher wird gut verbraucht (ca. 40 MB).

Installationstipp: Sollten nach der Installation (und Neustart von Windows) BOB und manche Programme von BOB nicht starten (manchmal vor allem unter Win95 der Fall) sollte man alle *.dll und *.vbx Dateien aus dem Stammverzeichnis von BOB (Standard: C:\MSBOB) in das Windows Verzeichnis kopieren.

Galerie Great Greatings

Great Greatings

Great Greatings ist das einzig bekannte Zusatzprogramm für Bob. Um es zu installieren, muss Bob im Hintergrund laufen. Eine Programmverknüpfung in Form einer Postkarte landet dann im Standardraum des momentan eingeloggten Benutzers.

Das Programm hilft dem Anwender „persönliche“ Grußkarten zu erstellen. Wie Auswahl stehen einem verschiedene Vorlagen zur Verfügung, garniert wird dies mit einigen Cliparts von den zwei Programmdisketten und einigen Beispieltexten. Es gibt keinen eigenen Assistenten.

Galerie Easteregg

Easteregg

Auch in Bob steckt ein Easteregg. Entdeckt wurde es erst 2021 und der Finder hat im Netz auch den Weg seiner Suche ausführlich beschrieben. Dadurch ist uns es einfach die Liste zu finden. Man öffnet dafür den Financial Guide, in der Standardinstallation is tdas die Tasche mit dem Dollarzeichen. Nun wählt man eine beliebige Aktion, wie Buying a new Car, der Assistent wird nun einige Aktionen vorschlagen, dort wählt man Build a new list, welche man sogleich den Namen Rover's Awesome All‑Stars gibt. Ein Klick auf Next öffnet dann die Liste.

Galerie Lieferumfang

Bob Lieferumfang

Da MS-BOB nur in Nordamerika verkauft wurde und das auch nur sehr mäßig ist von der Einzelhandelsversion nicht viel bekannt. Die meisten Exemplare von MS-BOB werden als OEM Version auf CD-ROM vertrieben worden sein. Hierbei ist speziell Gateway als einer der OEM Kunden bekannt.

background-image

Schnelle Zeitleiste